oder nicht schlecht heisst schlecht. So zumindest kommt eine Aussage mit Negation (Verneinung) in unserem Hirn an. In meiner Yogalehrer-Ausbildung achtete unsere Lehrerin (Rajeshwari) immer besonders darauf, dass wir positiv formulieren beim Unterrichten, weil Praktizierende so besser verstehen. Das Hirn kann (oder will?) die Verneinung anscheinend nicht umformulieren und filtert das «nicht» einfach aus der Information raus. Und weil ich ja nicht alles einfach so glaube, was man mir sagt, hab ich das dann mal ausprobiert. In einer schwierigen Haltung, dem Schulterstand, sollten die Übenden den Kopf gerade halten und möglichst nicht zur Seite drehen (z.B. um zum Nachbar zu schauen), weil das den Nackenwirbeln schadet.
Ich sage also in einer Stunde, genau als alle in der Position stehen, «bitte drehe jetzt den Kopf nicht weil..bla bla..» Und was glaubt Ihr, was passiert? Richtig, fast die Hälfte der Schüler dreht den Kopf, tut also genau das Gegenteil. Das liegt an der Formulierung, wie es aussieht müssen wir die erst umformulieren, um das Richtige zu tun. Beim Yoga fährt der Intellekt (Denkinstrument) herunter und wir arbeiten mehr mit dem Unterbewusstsein, drum ist wohl der Körper schneller als die Übersetzung. Besser ist «Bitte halte den Kopf in dieser Stellung gerade». Bingo – das kommt an. In der nächsten Stunde hatte ich meine Lektion in Sachen Negation in der Kommunikation gelernt. Seither versuche ich auf diese Kleinigkeit zu achten.
Letztes Wochenende im schwäbischen Sprachraum zu Gast fiel es mir wieder auf: Die Menschen dort sagen im Dialekt «nicht schlecht» und meinen es ist «gut». Die Wirkung, die beim Empfänger ankommt ist aber mehr negativ als positiv. Die Leute könnten also einfach sagen: «gut» oder «sehr gut». Mit dieser kleine Sprachgewohnheit können wir unseren Mitmenschen ganz einfach ein bisschen Sonnenschein bringen.
Die positive Formulierung erfreut übrigens auch den Sprechenden selbst und täte auch mancher internen und externer Unternehmenskommunikation nicht schlecht, ääh gut 😉
PS: Bei natürlichen negativen Worten wie «hässlich» ist es hingegen schon charmant, «nicht schön» zu sagen. Das kleine Geheimnis der Verneinung zu kennen lohnt sich also als Beitrag zur positiven Kommunikation.
Interessant. Und wie reagiert das heruntergefahrene Intellekt darauf, wenn man es keinesfalls unterlässt, keine verschachtelten Verneinungen nicht zu vermeiden? 😉
der macht dann wahrscheinlich nicht was er nicht will, bzw. weiss er ja nicht was er nicht will, weil er nicht hochgefahren ist, oder nicht? 😉 aaah, vielleicht steht man deshalb im Yoga kopf, damit das die Nichtigkeiten vernichtet.