Jetzt hat mich der Leumund inspiriert, einen älteren Text hervorzu kramen. Im Impuls von Leumund «Die Feminisierung der Männer» entdecke ich einen neuen Aspekt, zu dem was ich im April 2009 getextet hab (auf meinem alten inzwischen verschimmelten Yoga-Blog) Dort ging es mir um die Kids in einer ADHS Welt und ob es nicht auch andere Wege gibt, den Energieüberschuss abzubauen.
Ich lerne also heute, dass mehrheitlich Jungs und Männer von ADHS betroffen sind und vermute, das diese Menschen aus dem Raster unserer Gesellschaft kippen. Heutzutage müssen wir alle hübsch in ein Schema passen und alle Kompetenzen (möglichst typische männliche und weibliche) gleich gut beherrschen. Stellenausschreibungen fordern: praktische Erfahrung, Sach- und emotionale Intelligenz, einige aktuelle Diplome und bitte nicht über 40. Ach ja, Gesundheit setzen wir voraus. Dieses Wunschbild erinnert mich an die mit Photoshop noch dünner gezogenen Models, die uns Frauen glauben machen, wir müssten wie ein dürrer Zweig durch die Landschaft staksen, um glücklich zu sein.
Aber zurück zum ADHS Syndrom. Wenn es tatsächlich so ist, dass das Medikament die betroffenen Menschen einfach nur ruhig stellt um sie gleichzuschalten, dann macht mich das sehr traurig und lässt mich an unserer Toleranz zweifeln.
Hoffentlich finden diejenigen, die auffallend anders sind, ihren individuellen Weg, um Menschen um sich zu haben, die täglich an sich und ihrer Einstellung arbeiten, statt «die Anderen» zurecht biegen zu wollen.
Denn dann dreht sich der Mensch im Kreis und wird immer wieder enttäuscht. («Erwartung und ihre Schwester, die Enttäuschung» ist ein anderer alter Beitrag dazu.)
Danke lieber Leumund für Deinen Nachdenkpost.