«So sind Männer eben» sagte ein Freund gestern und wandte sich erneut fröhlich seinem Spiel mit meinen Mann. Ich sah erstaunt, dass die Beiden es ganz anders spielten als ich.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=5r0dHJopM7w&w=425&h=349] Die beiden holten das letzte heraus und schonten sich nicht. Die Bälle tanzten nicht sanft in schönen Formen (wie ich das Spiel kannte) sondern wurden schonmal versehentlich zu einem Schleuderstein in den eigenen Bauch. Eine Art von Gefahr, die Männer zu suchen scheinen während ich sie schon im Vorfeld identifiziere und entsprechend meide. Ich beobachte dieses Phenomän schon länger und antwortete oft genug mit einem ungläubigem Kopfschütteln.
Doch gestern gabs einen Klick bei mir. Männer sind eben so. Es ist völlig gleichgültig, was heutzutage Männer, Jungs oder auch Mädchen sein sollen (vorsichtig?), ich erlebte bei einer Freundin zum Beispiel, dass ihr Sohn im entsprechenden Alter eben mit Waffen spielte, obwohl sie dies strikt zu vermeiden suchte. Auch sie hatte wohl die Erkenntnis, als sie zu mir sagte «Jungs sind so, sie tun es, egal ob ich ihm Waffen kaufe oder nicht, er bastelt sie eben selber aus Stöcken und Seilen» Damals war ich überrascht, dachte aber nicht weiter darüber nach.
Heute sehe ich, dass an der Aussage «Die Männer müssen sich emanzipieren» etwas dran ist. Ich habe längst nicht das Gefühl, dass wir in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben, mache dies aber nicht am Geschlecht aus. Vielmehr mag ich, wenn sich Menschen emanzipieren. Tun was sie sich wünschen. Ihrem Herzen folgen.
Ich glaube, es sind unsere eigenen Normen, die uns beschneiden, einengen und auch müde machen. Warum sollen Menschen aufhören, Motorrad zu fahren, wenn sie es lieben? Warum sich tagein tagaus in Sitzungen langweilen wenn man doch lieber den wilden Fluss mit dem Kanu besiegen mag. Warum geben manche zum Beispiel nach der Hochzeit ihre Hobbies auf. Warum bekomme ich nur ein Date bei einer Freundin, wenn ihr Partner mal nicht da ist? Warum tun wir alles, der Norm zu entsprechen, ja nicht anders zu sein? Tragen sogar die gleichen Kleider. In der Schweiz haben coole Jungs Taschen von Freitag und drei Streifen an den Schuhen. Wollten wir als Kinder nicht immer genau das sein, was die anderen nicht waren? Meine beiden besten Freunde waren übrigens nicht die braven.
Es braucht ein bisschen Mut, auch mal ein Kopfschütteln von anderen zu kassieren. Aber es lässt uns frei sein, lebendig, wenn wir nicht immer an die Konsequenzen denken und darüber nach, was wohl die anderen denken oder von uns erwarten. Spielt einfach Euer eigenes Spiel, so wie Ihr es versteht.