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Wer ist schon normal?

Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken «es gibt so viele Psychos» salopp gedacht ist es eine Aussage, die man hier und da auch gesprochen hört. Es ist meist nicht wirklich ernst gemeint.

Diese Woche begegnete mir in FB bei einem Studi ein Eintrag über einen Blog. In diesen Beitrag liess sich eine Person unter dem Deckmäntelchen irgendeiner Religion über einen Verstorbenen aus. Es ging um Dirk Bach und der Schreiber beschimpfte diesen über den Tod hinaus.

Der Studi und seine Freunde waren entrüstet über die tiefe Respektlosigkeit und auch ich war bei den ersten Worten, die ich las erschüttert. Dann, zum Glück kann ich selbst entscheiden, was ich lese und was nicht. Ein Klick und weg.

Leider können wir solche Meinungen im realen Leben nicht einfach weg klicken und auch nicht löschen, wie es die jungen Leute in der FB Diskussion sich wünschten. Sie sind einfach da. Als Teil des Ganzen, als Teil unserer Gesellschaft.

Was mich länger noch beschäftigte ist eine Erkenntnis. Wir gehen oft davon aus, dass Menschen Dinge sagen oder tun und dies bei vollem normalen Bewusstsein tun. Wir spiegeln die Handlung von anderen  auf unsere eigenen Werte und wie wir es tun würden und glauben es ist normal. Dies ist aber eine trügerische Illussion.

Denn jeder hat seine eigene Wahrheit, seine eigenen Erlebnisse und Gelerntes  (die wir nicht kennen). Dies zeigt sich im Laufe des Lebens immer und immer wieder. Es begegnen uns Aussagen, über die wir nur den Kopf schütteln können und denken «der oder die spinnt doch» und weiter «er oder sie hat nicht recht» «liegt falsch..» etc. All diese Urteile fällen wir aus einer vermeintlichen Mitte heraus. Wir fühlen uns wie ein Richter, der genau weiss was gut und was falsch ist. Dabei treffen wir auch auf Menschen, die das gleiche denken und über unsere Einstellung urteilen. Aber wir sind doch der Richtige, der Normale und können es überhaupt nicht verstehen.

Ich glaube, es gibt das Normale oder den normalen Menschen nicht, nicht mal die Handlung die 100% richtig oder falsch ist. Aus yogischer Sicht ist sie einfach. Das ist nicht immer leicht, aber mal ein Anfang einer tiefergehenden Überlegung, die uns der Tolleranz ein Stück näher bringt. Ich jedenfalls bin nicht (mehr) normal 😉
PS: eine schöne Denkübung dazu ist. Ich laufe durch eine Stadt und denke «wie die Menschen alle grimmig kucken…» und dann überlege ich «wie ich wohl gerade kucke, und niemand der anderen weiss, dass ich ausgerechnet heute einen wirklich traurigen Grund hab, nicht lächeln zu können».

Innere Heilung von aussen

Wir haben oft den Gedanken, etwas einnehmen zu müssen, um äussere Dinge zu verändern, ich meine körperliche Gegebenheiten, den Haut-Ausschlag, das Übergewicht (das manchmal nur die Person selbst als solches empfindet) und ja sogar, wenn Menschen in der Welt hilflos sind, mit äusseren Umständen überfordert, gibt es eine Pille. Wir heilen von innen nach aussen.

 

 

 

 

Heute bekam ich via Twitter eine schöne Story über Arthur Boorman, die ich mit euch teilen möchte. Auch wenn es hier auf den ersten Blick um eine äussere Heilung geht, ist es in meinen Augen mehr. Yoga kommt von yui = verbinden, anjochen. Diese jahrtausendalte Philosophie ist nicht nur um den Körper zu verändern, flexibel zu gestalten, was hier im Westen gern gesehener Effekt ist.

Auch nicht nur Entspannung vom Alltag, sondern vorallem eine innere Heilung von Gedankenmustern, ich glaube sogar eine Heilung von alten Glaubensgrundsätzen. Einfach weil man lernt bei sich oder «sich selbst» zu sein, wirklich zu sein, abseits von Gedanken, Sorgen oder Ängsten.

In diesem Blog hebe ich gerne hervor, dass die geistige Arbeit, die Meditation und das hohe Ziel des Yoga der sogenannte Samadhi ist. Und ich ertappe mich auch dabei, selbst andere Sportarten wie (und manchmal statt) Yoga zu praktizieren. Sogar, den im westen bekannten Hatha Yoga (körperübungen orientierter Weg) zu unterschätzen und mehr als Einstieg in einen neuen Lebensweg zu stärken. Aber das ist er nicht allein.

Asanas (Yogaübungen) können heilsam sein, die unendlichen körperlichen Wirkungen auf Drüsen, Knochen, Herz-Kreislauf sind viel beschrieben und auch oft ein gutes Argument für Neu-Einsteiger.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=qX9FSZJu448&w=560&h=315]

Doch hier im Film gehts um Heil-Werden. Seht selbst. Danke  Marcel für die Inspiratio

Erster! unser neues Facebook Profil

naja wahrscheinlich nicht ganz erster, aber wir wollten es schnell sehen und sind jetzt mit dem chicen neuen Facebook Profil da. (ist erst seit heute möglich für Seiten 😉 Wir freuen uns, wenn ihr gelegentlich vorbei kommt. Dort gibt es leicht verdauliche Philosophie, Yogatipps, auch mal eine Entspannungsübung, Events, Bilder und was uns und die Yogis, die wir kennen, sonst so bewegt. Ihr seid herzlich willkommen auch dort.

Einfach Yoga in Facebook
Einfach Yoga in Facebook

klick, Freund, Austausch.

Yoga mit DVD oder Lehrer

Swami SivanandaLetztens habe ich in Twitter aufgeschnappt, dass jemand gerne mit Yoga beginnen wollte aber nicht mit einer/m Lehrer/in, sondern einer DVD. Es ist wertvoll, sich zu informieren, worauf man sich einlässt und auch ich habe genügend Bücher, dass ich eine Bibliothek eröffnen könnte. Doch Swami Sivananda sagte einen gewichtigen Satz. «Ein Gramm Praxis ist besser als Tonnen von Büchern». Die gefühlten Tonnen hab ich verschlungen, die übrigens der Meister selbst auch schrieb, um den Samen des Yoga auf intellektuellem Wege zu legen, damit die Menschen zur Praxis kommen. Und auch heute finde ich oft Inspiration in Schriften, Gesprächen, Blogs und Filmen.

Sehen wir uns den Intellekt, den wir dazu brauchen einmal genauer an.
Beim Yoga benutzen wir unseren Intellekt dazu, uns zu konzentrieren, die eigenen Gedanken zu beobachten und vorallem einmal leise werden zu lassen. Möglichst von unruhigen Gedanken über Nicht-denken bis hin zur Meditation und reinem Sein. ‹Yoga ist das Zur-Ruhe-bringen des Geistes, dann ruht der Sehende in seinem wahren Selbst.› die Beschreibung von Patanjali. Darin verstehe ich, dass es nicht aufgehen kann, wenn wir ausschliesslich mit dem Geist (als Zuschauer eines Films zum Beispiel) praktizieren. So kommen wir immer wieder in den unruhigen Zustand, eine Übung auszuführen und doch immer wieder zum Bildschirm zu schielen, ob wir es auch richtig tun. Um Überlegen und Nachmachen geht es aber beim Yoga nicht in meinen Augen.


Welche Rolle spielt der Körper beim Üben?

Diesen brauchen wir natürlich für die Übungen und auch als Heimat des besagten Seins, um das es schlussendlich geht. In der Tradition von Swami Sivananda sehen die Übungen übrigens so aus. (schon wieder ein Film, den wir mit dem Intellekt ansehen 😉

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=-IwS2gx90HU&w=420&h=315]
Ein schöner Einblick, aber dennoch bleiben wir hier Zuschauer und Denker. Ich glaube, dass multimediale Stunden nicht die Praxis in einer Yogaklasse mit einem physisch anwesenden Lehrer ersetzen. Er oder sie korrigieren Positionen, damit keine Schäden an Wirbelsäule und Gelenken entstehen und der Teilnehmer sich ums Sein kümmern kann. Yogalehrer erinnern an die ruhige Atmung, philosophische Aspekte und dass es nicht um Wettbewerbe geht. Auch die individuelle Tagesform können sie wahrnehmen und berücksichtigen. Energetische und geistige Wirkungen der Übungen können sie je nach Situation vermitteln. Auch Meditation lässt sich mit Anweisung leichter erlernen. Der Übende kann anfangs nur schwer gedanklich selbst ansagen und gleichzeitig ausführen. Was später selbstverständlich möglich ist. Ich bevorzuge auch die Yogapraxis ausserhalb einer Klasse, ja sogar ausserhalb der Matte. Dennoch lerne ich jedesamal in der Stunde dazu und schätze die Atmosphäre einer Yoga-Gruppe. Das Wort Yoga kommt übrigens aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie verbinden, andocken (mit dem Selbst).

Ebenfalls in Twitter entdeckte ich einen Artikel (Danke Markus) darin geht es um mögliche körperliche Schäden, die geradezu provoziert werden, wenn die Übungen als Wettbewerb verstanden und so missbraucht werden. Auch diesen Aspekt möchte ich erwähnen. Es werden heute an vielen Orten Kurse zwar so genannt aber nicht mit dem echten Sinn des Yoga ausgeführt. Stattdessen geht es um Äusserlich- und Eitelkeiten, die aber so gar nichts damit zu tun hat, was in den alten Schriften steht. Seid vorsichtig und hört auf den Bauch statt Kopf. Nicht nur beim Yoga.

Jahresende, ein Kaffee und die Illusion vom Fertigwerden

Hier der Kaffee von Jabba

Abgesehen davon, dass ich nicht weiss, warum kaum noch jemand spontan für ein Kaffeedate Zeit hat und sogar Mittagspausen-Verabredungen langfristig geplant werden müssen, ist im Dezember eine unglaubliche Extra-Hektik zu verspüren.

Ich bin nicht überzeugt, dass das Weihnachtsfeier- oder Geschenkedrama schuld sind. Bei näherem Hinsehen hab ich selbst oft im Dezember so ein Fertigwerdenwollen-Gefühl. Letztes Jahr um diese Zeit war das ok, denn ich habe einen Job aufgegeben und musste tatsächlich viel fertig machen und kam in diese Hektik rein. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir ganz viele Dinge gar nicht fertig machen müssen, weil sie

a) eigentlich unwichtig sind oder
b) von Natur aus rollend,
also nie fertig werden und der Nachfolger das ohnehin anders machen wird (was übrigens eine gute Schule fürs Ego ist 😉

Rechnungen bezahlen zum Beispiel, das kommt immer wieder und trotzdem hat man so ein Gefühl, „haa jetzt ist erstmal für eine Weile Ruhe“. Ihr wisst, was dann meist am nächsten Tag im Briefkasten liegt. Aha, ist es womöglich die Sehnsucht danach, mal Ruhe vor etwas zu haben, eine Sache, die im Nacken sitzt, weil sie erledigt werden will, einfach mal abzuschütteln? Wenn da nicht schon die nächste lauern würde.

Die meisten Dinge im Leben haben gar kein Ende und geschweige denn einen Anfang, wie die viel besungene Wurst. Vielmehr kommen ähnliche Aufgaben einfach in abgewandelter Form wieder und das Fertigwerden bleibt eine Illusion. Leben heisst Veränderung. Nehmen wir mal einen guten Vorsatz, die werden ja am Jahresende immer wieder gern bemüht.

Ich nehme mir vor, nächstes Jahr dies oder jenes weniger oder mehr zu tun. Auch dafür gibt es keinen klaren Anfang. Ist der Start, der erste Gedanke oder dann wenn ich es ausspreche an Sylvester um 24.00? Als ich vor 9 Jahren entschied, Vegetarier zu werden, war das kein big Bang und dann war ich für immer einer. Man ist nicht einfach dies oder das. Dazwischen gab es Monate, wo ich wieder Fleisch gegessen hatte oder auch der Fisch, den meine Oma extra für mich gemacht hatte, weil sie dachte, das sei ok. Die erstaunten Blicke aller anderen sind nicht Grund genug, konsequent das eine oder andere sein zu wollen. Für mich nicht, denn ich suche oft den Weg dazwischen, etwas tun und gleichzeitig Toleranz trainieren. Diese fängt ja immer bei einem selbst an.

Ist man wirklich irgendwann in abgeschlossener Form dieses oder jenes?

Exraucher – Bildquelle: hausamrossmarkt.de

Ich habe gehört, dass ein ehemaliger Raucher immer ein Raucher bleibt, der nicht mehr raucht. Er hat also die Abhängigkeit noch, nur in veränderter Form. Ebenso sind wir auch niemals fertig, wenn wir uns auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren. Der Mensch lernt immer weiter, selbst die die das nicht wollen. Besonders Yogalehrer sollten ein Leben lang Schüler bleiben und dies ehrlich in den Spiegel schauend zelebrieren. Erst dann sind sie eine Inspiration, wenn sie sich dem Fluss der Veränderung stellen.

Für mich ist das vielmehr eine beruhigende als beängstigende Erkenntnis und ich werde dieses Jahr nichts explizit beenden und auch die Vorsätze für nächstes Jahr lass ich so kommen und gehen, wie sie eben Sinn machen. Ich mag das nicht planen, nur weil es draussen schneit und alle keine Zeit zum Kaffee haben. Und sich dann an Sylvester vornehmen, nie wieder so ein Stress zu Weihnachten. In diesem Sinne, ich wünsch Euch ein paar Aufgaben, die nicht fertig werden und Euch in Bewegung halten, vorallem im Oberstübchen.

Achso, das Oberstübchen, dort fängt alles an, als Samen eines Gedanken, der später ein Wunsch oder gar eine sogenannte Vision (hier Ziel) wird. Dort im Kopf entscheiden wir auch selbst, wie wir Dinge beurteilen, was sie für uns bedeuten und auch, ob wir sie einfach mal lassen und so dem Leben einen Existenzplatz ermöglichen, dann ist auch Zeit für den Kaffee.

Was ist Yoga für mich

Hab grad mal kurz was ausprobiert und als Thema einfach mal erzählt, was Yoga für mich ist, wie ich dazu kam und warum und wie wir ihn bei Einfach Yoga teilen. Irgendwie Einfach 😉

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=lWp8EnVhr_0&w=420&h=315]

Nein, ich weiss nicht, warum die Vorschau so einen Psychoblick von mir abgibt (muss über mich selbst lachen) und

Ja, über der, die oder das Yoga kann man vielleicht geteilter Meinungs sein, aber das es ein riesen Schatz für mich war und immer noch ist, nicht. Die Online Branche ist keine besonders langsame und entsprechend schnell kommt man in Versuchung wie wild in einem Mausrad zu rennen und dabei das Sein zu übersehn… Darauf muss ich auch immer wieder aufpassen und mich selbst erinnern. Zum Glück ist Robi konsequenter und holt mich immer wieder mal raus und zurück auf die Matte.

Für mich spielt im Alltag die Philosophie eine wichtigere Rolle als die Körperübungen und Entspannungstechniken. Oft beleuchte ich meine eigenen Gedanken, noch während ich sie denke und es gelingt mir so, anders zu agieren, als ich es vielleicht noch vor einigen Jahren getan hätte. Eine friedliche Gelassenheit und das Glück öfters wahrnehmen trifft es wohl ganz gut. Endloser Stress ist eine Frage der Einstellung, wie ich heute glaube, und an der kann man arbeiten. Immer wieder neu.

Viel Spass allen, die das auch tun und ich wünsche Euch, dass Ihr im Fitness Studio auf Leute trefft, die den Yoga tatsächlich vermitteln und nicht nur lustige Gymnastik.

Orangen und Power Yoga

Hab vor 3 Jahren mal was geschrieben, was ich gerne nochmals vorzerre und hier teilen möchte.
——- schnipp ——–

Meine Suche nach einer neuen regelmässigen Stunde mit gutem Lehrer habe ich noch nicht aufgegeben. Obwohl das Erbe nach Rajeshwari bei IAVEL wirklich schwer ist. Sie hat mich während meiner Yogalehrer-Ausbildung nämlich wahrhaft den Yoga gelehrt.

Nun gehe ich also mit einer lieben Kollegin in die Power Yoga Stunde bei Aktivfitness am Stauffacher in Zürich. Ich erinnere mich selbst an die yogische Toleranz und probiers einfach aus. Die Stunde beginnt mit sanften Technorhytmen und die Lehrerin ruft ins Mikro. Willkommen. Ich finde mich im downward facing dog wieder (klingt cool, ich nenne das Hund oder Adho Mukha Svanasana) Natürlich kann ichs nicht lassen, nachzusehen, wie die anderen die Haltung machen. Denn die Lehrerin kommt gänzlich ohne Korrekturen aus. Viele biegen, durch den Mund keuchend, die Ellbogen nach innen, um die Muskeln ein wenig zu entlasten.

Ich bin längst aus dem Asana raus gegangen als alle anderen im Kurs dies nach Anweisung auch tun. Ob das 5 Minuten waren. Uff. Ego-Schulung scheint es hier also keine zu geben. Im Gegenteil, das Ego wird ordentlich angefeuert. Durchhalten, ist die Devise. Ich hetze von einem Asana ins nächste, kann keine zusammenhängenden Asana-Paare erkennen. (ausgleichende Übungen, die im Yoga sinnvoll aufeinander abgestimmt sind) und bekomme leider auch keinerlei Informationen zu den Wirkungen der Körperübungen.

Als ich aufgefordert werde im Krieger stolz zu kucken, nehme ich die Haltung stolz ein und bemühe mich nicht mitleidig zu lächeln. Vielleicht ist mir aber auch nur entfallen, das Stolz-Kucken eine yogische Tugend ist. Die 3 Minuten Endentspannung reichen mir nicht aus um das Nachdenken über die Stunde abzuschalten.
Anschliessend erklärt mir eine Besucherin des Kurses, wie toll das ist, ohne das spirituelle Zeug vom Yoga.

Mir kommt das vor, als kaufe ich eine Orange, schäle sie, pule die Kerne raus und schmeiss dann das Fruchtfleisch weg. Warum schäle ich sie dann?

Meine lieben Yoga-Interessierten und Fitness-Trainierende. Power Yoga Gründer Bryan Kest ist ein wahrer Yogi, der auch die Spiritualität, Meditation und Philosophie vermittelt und lebt. Kann man solche Kurse, wie ich ihn besuht habe, nicht einfach Yoga-Gym nennen und den wahren Yoga (auch Power Yoga) respektieren als das was er ist? Das zur Ruhe bringen der Gedanken um im wahren Selbst zu ruhen und im Leben das Ego zu erkennen (ggf. klein zu halten) und Tugenden zu entwickeln, die das Gegenteil von stolz sind.

——- schnapp ——–
zum Originalpost mit Kommentaren

Om Tryambakam

ist eines der machtvollsten Mantras, auch genannt the live giving prayer. Mit diesem Text begleiten Yogis, Buddhisten und auch Hindus Reisende, Kranke und auch Menschen am Ende ihres Lebens. Auf der Suche nach einer wahrhaftig gesungenen Version bin ich auf eine Perle gestossen und möchte sie Euch gerne ans Herz legen.

Om trayambakam, gesungen vom Dalai Lama oder Hein Braat, Quellen im Web sind sich nicht einig.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=-cTq8RhaWVY&w=560&h=315]

Der Text lautet:

Om tryambakam yajamahe
Suguandhim pusti vardhanam
Urvarukamiva bandhanan
Mrtyor musksiya ma mrtat

Mantra ist eine Wortkreation aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie Man (Geist) tra (befreien durch) «den Geist befreien durch» Die Wirkung entfaltet sich durch Wiederholung, mindestens 3 mal oder 9, 12, etc. bis 108 oder auch 1008 mal. Mantras werden durch sogenannte Rishis (Seher) empfangen und weiter gegeben. Jedes Mantra hat eine Art Verschluss, der sich durch wiederholtes Singen löst und die tiefere Information frei gibt, unabhängig davon ob die Bedeutung des Textes intellektuell verstanden wird. Gleichzeitig wird der Geist fokussiert und hört auf, sich im Denken zu verstricken, was ein erster Schritt in der Meditation ist. Aber Worte können die Wirkung eines Mantras nicht wirklich erklären.

Ich widme dieses Mantra meiner Freundin.

Das Spiel einfach anders spielen

«So sind Männer eben» sagte ein Freund gestern und wandte sich erneut fröhlich seinem Spiel mit meinen Mann. Ich sah erstaunt, dass die Beiden es ganz anders spielten als ich.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=5r0dHJopM7w&w=425&h=349] Die beiden holten das letzte heraus und schonten sich nicht. Die Bälle tanzten nicht sanft in schönen Formen (wie ich das Spiel kannte) sondern wurden schonmal versehentlich zu einem Schleuderstein in den eigenen Bauch. Eine Art von Gefahr, die Männer zu suchen scheinen während ich sie schon im Vorfeld identifiziere und entsprechend meide. Ich beobachte dieses Phenomän schon länger und antwortete oft genug mit einem ungläubigem Kopfschütteln.

Doch gestern gabs einen Klick bei mir. Männer sind eben so. Es ist völlig gleichgültig, was heutzutage Männer, Jungs oder auch Mädchen sein sollen (vorsichtig?), ich erlebte bei einer Freundin zum Beispiel, dass ihr Sohn im entsprechenden Alter eben mit Waffen spielte, obwohl sie dies strikt zu vermeiden suchte. Auch sie hatte wohl die Erkenntnis, als sie zu mir sagte «Jungs sind so, sie tun es, egal ob ich ihm Waffen kaufe oder nicht, er bastelt sie eben selber aus Stöcken und Seilen» Damals war ich überrascht, dachte aber nicht weiter darüber nach.

Heute sehe ich, dass an der Aussage «Die Männer müssen sich emanzipieren» etwas dran ist. Ich habe längst nicht das Gefühl, dass wir in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben, mache dies aber nicht am Geschlecht aus. Vielmehr mag ich, wenn sich Menschen emanzipieren. Tun was sie sich wünschen. Ihrem Herzen folgen.

Ich glaube, es sind unsere eigenen Normen, die uns beschneiden, einengen und auch müde machen. Warum sollen Menschen aufhören, Motorrad zu fahren, wenn sie es lieben? Warum sich tagein tagaus in Sitzungen langweilen wenn man doch lieber den wilden Fluss mit dem Kanu besiegen mag. Warum geben manche zum Beispiel nach der Hochzeit ihre Hobbies auf. Warum bekomme ich nur ein Date bei einer Freundin, wenn ihr Partner mal nicht da ist? Warum tun wir alles, der Norm zu entsprechen, ja nicht anders zu sein? Tragen sogar die gleichen Kleider. In der Schweiz haben coole Jungs Taschen von Freitag und drei Streifen an den Schuhen. Wollten wir als Kinder nicht immer genau das sein, was die anderen nicht waren? Meine beiden besten Freunde waren übrigens nicht die braven.

Es braucht ein bisschen Mut, auch mal ein Kopfschütteln von anderen zu kassieren. Aber es lässt uns frei sein, lebendig, wenn wir nicht immer an die Konsequenzen denken und darüber nach, was wohl die anderen denken oder von uns erwarten. Spielt einfach Euer eigenes Spiel, so wie Ihr es versteht.

vierblättriges Glück

Immer wenn ich auf einer Wiese laufe oder stehe,sehe ich zum Boden und finde meistens ein vierblättriges Kleeblatt. Für dieses Finder-Glück könnte es 3 Ursachen geben.

1. ich habe dieses Talent von meinem Urgrossvater über meine Mutter geerbt
2. ich habe meine Augen darauf trainiert, denn als Kind suchte ich stundenlang dieses Glück
3. Mein Blick ist in dem Moment weit, losgelassen. Lasse keine Gelegenheit aus, einfach zu sein, den Blick nicht fixiert. Ich sehe die Wiese als Ganzes, konzentriere mich nur auf die 4 Blätter – und finde.

Mir persönlich gefällt, abgesehen von aller Romantik der ersten beiden Möglichkeiten, die 3. Idee. So ist es doch auch im täglichen Leben. Verkrampfe ich mich, weil ich etwas unbedingt will, gelingt es nicht. Ignoriere ich mein Ziel, gehts auch nicht. Wenn ich aber den Blick schweifen lasse, die vollkommene Schönheit des tatsächlichen Augenblicks erkenne, darin ruhe, mich konzentriere aber nicht verbeisse, tritt das Glück herein. Weil ich dem Moment Raum gebe, die Gedanken zur Ruhe kommen. Ich suche nicht, aber es geschieht. Das kann ich in jeden Moment tun, lasse keine Glegenheit aus.

Wenn ich manchmal zu viel arbeite, wenig meditiere, der Sport und Yoga zu kurz kommen, mich in weltlichen Dingen verstricke, finde ich auch keine 4-Blättrigen. Dann muss ich mal wieder rebooten, das Grün im Dorf einatmen und da sind sie wieder. Gestern hatte ich mal wieder Glück und das hat mich inspiriert, diese Zeilen von meinem früheren Yoga-Blog rauszukramen.

Ich wünsch Dir Glück.