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Yoga macht offenherzig

In unserer Tradition geben wir aus allen Haupt Yoga-Wegen etwas mit. Swami Sivananda war der Ansicht «jeder Mensch ist anders», der eine ist eher ein Denker und wird evtl. über die alten Philosophie-Schriften «erkennen» und der andere ist körperorientiert, dem helfen die Übungen. Jeder bekommt den Zugang zu seinem «Selbst» auf anderem Weg. Im Westen ist leider hauptsächlich der Aspekt des Körpers bekannt. Leute praktizieren Yoga, damit sie schlank und flexibel sind. Auch was Meditation ist, ist inzwischen Allgemeinwissen. Aber, diese uralten Übungen bewirken weit mehr als einen ausgeglichenen Körper und Geist. Viele Übende erleben auch, wie sich der Charakter ändert über die Zeit.

Bakti Yoga und Mantras

Mich fasziniert ja besonders der Bakti Yoga, (das ist der Yoga des Herzens). Dort werden u.a. auch sogenannte Mantras (oder auch Mantren) eingesetzt. Mantra kommt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie -tra «befreit» durch man «den Geist». Es wird gesungen und fixiert durch die Wiederholungen unsere Gedankenaktivität und macht Platz für inneren Frieden. Mantras wurden von sogenannten Rishis (Sehern) offenbart und haben noch heute einen hohen Stellenwert im Yoga. Sie können auch zur Meditation (das heisst Japa und erinnert ein wenig an Rosenkranz beten) oder für Rituale (gemeinsames Singen) rezitiert werden und tragen auch einfach mal nur zur Stimmungsverbesserung bei. Ich höre gern auch einfach zu. Es gibt viele Künstler, die das wundervoll singen, Krishna Das zum Beispiel. Mantren helfen uns, den ewig denkenden Geist zu beruhigen und das Herz zu öffnen.

Mantra heisst nicht Autosuggestion

Was heute in mancher Zeitschrift so salopp als Mantra des Monats bezeichnet wird, ist eigentlich kompletter nonsense. Genau genommen praktizieren die Yogis immer mit dem gleichen Mantra (das ihnen bei einem Einweihungsritual gegeben wird, meist in Verbindung mit einem spirituellen Namen.

Ein Mantra sollte also nicht mit Autosuggestion verwechselt werden, wo gezielt positive Informationen ins Unterbewusstsein transportiert werden, während das Hirn im sogenannten Alphazustand (-wellen) ist.

Warum Yoga offenherzig macht

Aber zurück zum Herzen. Neben Körperübungen, die auf physischer Ebene den Herz-Raum erweitern, gibt es auch Übungen für Herzpatienten, die ihr unbedingt nur bei ausgewiesenen erfahrenen Yogalehrern üben solltet (das ist eine extra Ausbildung). Dem gegenüber können mit Mantren die subtilen Bereiche des Herzens angesprochen werden und die Gegend ums Herz weitet sich auf andere Weise. Ich war ja schon immer nah am Wasser gebaut, wie man so schön sagt. Aber seit ich Yoga praktiziere, hab ich sogar mit der Wespe Mitgefühl, die jemand vor meinen Augen erschlägt. Nennt mich sentimental. Na jedenfalls, ist es das was ich mit offenherzig meine 😉